Die FAW Plauen übergibt einen Bus für die Kinder in Mombasa an den Verein education4kenya aus Altenburg
Aus einer gemeinsam entwickelten Projektidee der Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) gGmbH Akademie Plauen, Außenstelle Altenburg und dem Verein „education4kenya“ ebenfalls mit Sitz in Altenburg gelang mit Unterstützung der Agentur für Arbeit Bereich SGB II in Altenburg in nur sechs Monaten Projektlaufzeit ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann.
In dieser Zeit wurden 11 arbeitsuchende junge Menschen aus dem Altenburger Territorium in praxisnaher und theoretischer Ausbildung in die Belange einer international ausgerichteten Projektarbeit integriert. Neben der Vorbereitung auf den ersten Arbeitsmarkt entwickelten sie Demokratieverständnis und wurden zum globalen Denken angestoßen.
Da das Ergebnis dieser Projektarbeit im fernen Mombasa an der Elimu Ya Kenya – Schule Altenburger Land dringend erwartet wird, um dort den Schulbetrieb von im Moment 120 Kindern abzusichern, mussten alle Arbeiten zeitnah und unter den realen Bedingungen erledigt werden. In Zukunft sollen an der Schule bis zu 250 Kinder lernen.
Das Team, das maßgeblich für die Vorbereitung, Organisation und Realisierung Verantwortung trägt, ist sich sicher, dass sich dieses Projekt in die notwendige von Deutschland aus zu gestaltende Entwicklungsarbeit des Bundesministeriums für Entwicklung und Zusammenarbeit in Afrika einordnet.
Warum ein solches Projekt?
Der Verein education4kenya ist seit mehr als 5 Jahren in Mombasa, Kenia bei der Unterstützung des Schulbesuchs von Kindern aus sozial schwachen Familien tätig.
Im Jahr 2009/ 2010 wurde mit Unterstützung des BMZ (Bundesministerium für Zusammenarbeit und Entwicklung) durch diesen Verein in Zusammenarbeit mit dem kenianischen Partnerverein eine „eigene Schule“ gebaut, an der heute 120 Kinder lernen. Aus Sicherheitsgründen und entsprechend der gesetzlichen Regelung in Kenia ist der Transport der Schüler nur mit eigenen Schulbussen möglich.
Der weitere Ausbau dieser Schule zu einer 8-Klassenschule hat im August 2011 begonnen.
Im Wissen zu dieser Problematik entstand nun die Projektidee, ein Fahrzeug, das diesen Anforderungen genügt, für den Einsatz im Schulbetrieb in Deutschland vorzubereiten und dann nach Kenia zu überführen.
Die Agentur für Arbeit, Bereich SGB II, Altenburg konnten für diese Projektidee gewonnen werden.
Die Mitarbeiter der FAW, Außenstelle Altenburg, organisierten in unermüdliche Kleinarbeit die Vorbereitung der Ausbildungsinhalte für ein solches Projekt, die die bisher gewohnten Abläufe in den Schatten stellten.
Zum 1. März 2011 erhielt die FAW „grünes Licht“ von der Agentur für Arbeit Altenburg zum Start des Busprojektes.
Warum musste ein Fahrzeug aus England – 1.400 km entfernt von Altenburg – beschafft?
Auch auf Kenias Straßen lenkt man rechts. Außerdem darf das Fahrzeug bei Einfuhr in Kenia nicht älter als acht Jahre sein. (neuerdings, nach noch nicht bestätigter Info sogar nur fünf Jahre)
Natürlich galt es auch, einen vernünftigen Beschaffungspreis zu erzielen.
Diese Parameter standen für die Beschaffer eines Fahrzeuges fest.
Nach umfangreicher Internetrecherche konnte bei einem Autohändler in Durham/ England in der Nähe von Newcastle ein solches Fahrzeug gefunden werden.
Telefonisch wurde der Kauf des Fahrzeuges abgesprochen.
Am 17. März 2011 verabschiedete das Marketingteam mit der Betreuerin Frau Langguth am Airport Leipzig – Altenburg Herrn Kielmann vom Verein education4kenya und Herrn Siebert, Kfz Meister und freier Mitarbeiter der FAW, zu ihrem Flug nach London/ Stansted.
Von Stansted setzten die Kollegen noch am gleichen Tag die Fahrt mit einem gemieteten Auto in das rund 400 km entfernte Duhram fort.
Am nächsten Tag wurde das Auto fachmännisch inspiziert und der Kaufvertrag abgeschlossen.
Am Sonntag den 20. März 2011 erreichten Herr Kielmann und Herr Siebert nach über 1.400 km Fahrt in den Nachmittagstunden wieder das Altenburger Land.
Wo und wie wurde die Projektarbeit durchgeführt?
In der Fachwerkstatt unter praktischer Anleitung der Kfz Meister Thomas Kille und Matthias Kolbe nahmen die „Schrauber“ nun ihr eigentliches Projekt unter die „Lupe“.
Schnell wurde der Ist-Stand ermittelt und der vorläufige Gesamtarbeitsaufwand bestimmt.
Die Beschaffung der notwendigen Ersatzteile stellte das Projektteam vor neue Herausforderungen.
Das Fahrzeug, ein ehemaliger Transporter der „Königlichen Post Englands“, wurde „entkernt“ und für seinen neuen Einsatz vorbereitet.
Dabei wurden praktische Kenntnisse und Erfahrungen bei der Reparatur am Fahrgestell, an der Karosserie, Gestaltung und Design, Farb- und Spritzarbeiten, Konstruktion von Sitzgestellen, Beziehen von Sitzen mit neuen Bezügen etc. abgerufen, vertieft oder neu erworben.
In der theoretischen Ausbildung wurden Kevin, Daniel, Alexander, Ingo, Stephan, Marcus, David und Rebekka mit den Grundlagen der Kfz Technik/ Elektrik und den Planungsmöglichkeit eines solchen Projektes vertraut gemacht.
Arbeitsteilig wurden drei motivierte Mitarbeiter für das Marketing und die Erarbeitung einer Dokumentation für dieses Projekt verantwortlich gemacht.
So wurden ein Flyer und ein Plakat gestaltet.
In Folge bearbeitete das Team vorbereitende Projektinhalte für den weiterführenden Schulbetrieb in Mombasa. Wichtig dabei war eine intensive Beschäftigung der Projektteilnehmer mit den Besonderheiten der Lebensverhältnisse und Lebensumstände in Kenia.
Neben der Hilfe für die Kinder in Momabasa profitierten aber auch die Projektteilnehmer selbst. Gezielte Beratung und Hilfe für die Bewerbung auf dem ersten Arbeitsmarkt durch die Projektleitung waren ständiger Begleiter sowohl in der praktischen als auch theoretischen Ausbildung.
Von den 15 Jugendlichen konnten bzw. werden 9 ein Ausbildungs- oder Beschäftigungsverhältnis auf dem ersten Arbeitsmarkt aufnehmen.
Dank und Anerkennung allen beteiligten Partnern, besonders
Göppel Bus GmbH
Mittelweg 4
04603 Nobitz /OT Ehrenhain
Zekiwa GmbH
Industriering 7
06712 Kretzschau
Tino Schneider
Tshunc Graffiti & Fassadengestaltung
Kleinhermsdorf Nr. 10
04539 Groitzsch
Hanns Glass GmbH & Co. KG
Altenburger Str. 7
04600 Altenburg
Auto Schirmer Fachwerkstatt
Pegauer Straße 58
04613 Lucka
Ohne sie wäre ein solches Projekt nicht umsetzbar gewesen.
Nach der feierlichen Übergabe am 31. August 2011 wird der Schulbus per Schiff nach Kenia überführt.
Projektmanager Jürgen Kielmann, Verein education4kenya