SMS aus Mombasa
„Hallo Mr. Gunter,
wir, Delilah (Teammitglied unserer Projektgruppe vor Ort) und Magret (selbst ein Patenkind) haben Edmond Furaha, in der Port Reitz School besucht.
Wie vereinbart haben wir ihm vom Verein Lebensmittel mitgebracht. Er hat sich sehr darüber gefreut. Magret (10 Jahre) war traurig unter welchen Bedingungen Edmond leben muss.“
Mombasa, 25.06.2007
Informationen zu Edmond Furaha und zur Port Reitz School:
Kennen gelernt habe ich Furaha im Jahr 2005. Er war zu Hause und konnte aufgrund seiner Kinderlähmung nicht mehr die Tumaini Junior School besuchen. In dieser wurde er sporadisch unterrichtet. Lilien (aus unserer kenianischen Projektgruppe) sprach mich an, ob ich nicht auch ihm helfen könnte. Das war nicht einfach, doch nach intensivem Suchen haben wir schließlich die Port Reitz School gefunden. Eine staatliche Schule, in der behinderte Jugendliche 24 Stunden betreut und unterrichtet werden.
Die Schule wurde 1965 von der Methodist Church in Kenia mit staatlicher Unterstützung gegründet. 80 % der anfallenden Kosten für Schule, Unterbringung und Essen zahlt der Staat und 20 % müssen die Eltern selbst aufbringen. Da diese 20 % Eigenanteil jedoch höher als unser Schulgeld (75,00 €) ist, und die Eltern dazu nicht in der Lage sind, hat der Verein Furaha als Patenkind aufgenommen.
In der Port Reitz Scholl sind zur Zeit 180 Kinder untergebracht, die von 14 Lehrern und 24 Helfern betreut werden.
Was unser Patenkind Magret so erschüttert hat, sind die schlechten Schlafstätten und die hygienischen Bedingungen für diese Kinder. Die Rollstühle sind öfters so defekt, dass sie eigentlich gar nicht mehr genutzt werden dürften etc.
Trotz der wirklich schlechten Bedingungen lebt und lernt Furaha in einer Gemeinschaft von Jugendlichen mit gleichartigen Problemen. Er hat so gar für kenianische Verhältnisse eine Perspektive.
Hunger und die schlechte medizinische Versorgung sind jedoch seine größten Probleme. Denn auch in diesem Heim sind die Probleme der „Dritten Welt“ gegenständlich. Deshalb versorgen wir Furaha bei unseren Vorortbesuchen und zwischendurch mit Lebensmitteln.
Gunter Nehrig